KL – Märkte verlieren nie ihre Faszination
15 07 2012Aber manche sind eindrucksvoller als andere und wenn es richtig eindrucksvoll ist, äußert sich das meistens darin, dass mir kotzschlecht wird. So wie auf dem Pudu Market in Kuala Lumpur, wo ich das erste Mal Zeugin werden durfte, wie Hühnern die Kehle durchgeschnitten wird, wie sie gerupft und schwupp-die-wupp kleingehackt werden. Ich muss dann mal weg.
Aber jetzt mal von Anfang an. Da war ich noch munter, wobei das relativ ist, denn so richtig toll ging es mir magentechnisch die gesamten vier Tage in KL nicht, was am bangladescher Essen gelegen haben muss, das allerdings absolut herausragend gut und somit (zumindest fast) das Opfer wert war.
Und los ging’s: getrocknete Shrimps und getrocknete kleine Fische. Isst man nicht so, sondern kommen in Saucen oder halt Gerichte rein.
Dann: Krass! Haie!
Sie sind nicht groß, aber es sind Haie! Der nette Verkäufer hält einen in die Kamera:
Natürlich haben wir es uns nicht nehmen lassen, den Hai anzufassen. So oft bekommt man ja nicht die Gelegenheit dazu. Er fühlte sich seidig an, hatte aber zu meiner Überraschung ganz feine Schuppen. Ich wusste gar nicht, dass Haie Schuppen haben, die sehen immer so glatt aus. Na, wieder was gelernt. Dafür reise ich ja schließlich
Zusammengebundene Krebse und anderes Meeres-Getier:
Und dann die Hühner (an der Schrift sieht man übrigens, dass der Markt stark chinesisch geprägt ist):
Auf der gegenüberliegenden Seite befand sich das gleiche: zahlreiche Käfige mit eingepferchten Hühnern. Kommt ein Kunde, wird ein Huhn nach Kriterien, die sich mir nicht erschließen, ausgewählt. Der Mann mit dem roten T-Shirt packt das Huhn beherzt, biegt ihm den Hals nach hinten und schneidet ihm rack zack die Kehle durch. Tot. Sieht eigentlich aus, als wär der Käfig schlimmer als der Tod an sich, trotzdem wird mir schlecht, vor allem als das Huhn danach in die Federrupf-Tonne geschmissen wird wie ein oller Sandsack und nicht wie ein Lebewesen. Was genau in dieser Tonne vor sich geht, bleibt mir verborgen, aber das Huhn kommt ohne Federn wieder raus.
Der hockende Mann links hat den charmanten Job, den Hühnern die Beine auszureißen und das Tier dann in Stücke zu hacken, was er routiniert tut. Naja, kann halt nicht jeder einen Traumjob haben Ich beneide ihn nicht und sowieso ist mir die ganze Zeit kotzschlecht. Ich hadere mal wieder mit mir und denke, dass ich Vegetarier sein müsste, wenn ich diesen Anblick nicht ertragen kann, aber irgendwie… ich bin lieber inkonsequent und gehe wieder zu den Tieren, die schon im Vorfeld getötet wurden. So richtig munter sehe ich aber nicht mehr aus, obwohl ich tapfer lächle, haha:
Fisch, Fisch, Fisch. Die meisten Verkäufer sind übrigens Pakistanis und Bangladeschis.
Oooooh Kleine Sting Rays. Haben wir beim Tauchen gesehen, allerdings in der lebendigen Version…
Hühner inklusive Beinen verkaufen und dabei auf seinem Handy rumtippen – sehr typisches Bild Kompliment an den Fotografen! (Percy) Die Hühner waren übrigens ziemlich angekokelt. Was das wohl für SMS sind, die ihn da ablenken?
Und: ein Rinderherz. Uh. Aber sieht schon irgendwie faszinierend aus und gar nicht so ekelig wie es sich anhört.
Keiner kann sich vorstellen wie erholsam es ist, zwischen all den toten Tieren und den starken Gerüchen Gemüse zu sehen!!!!! Erholsam für Nase und Augen. Und für meinen Magen…
Schön
Und immer wieder Unbekanntes:
Ok, das kenne ich:
Am Rande des Marktes:
Am anderen Rande des Markets:
Dieser Haufen stacheliger Bälle sind Früchte, die den Lychees stark ähneln. Ihre “Stacheln” sind weich und der Kern ist anders als der der Lychee. Das Fruchtfleisch sieht aber genauso aus und schmeckt ähnlich. Das was da hängt, sind Blumengestecke, die meist für Tempel benutzt werden.
Ein typisches südostasiatisches Restaurant:
bei dieser Beschreibung kann man doch nur Vegetarierin werden. Gut, dass wir nichts riechen ……….